N-Joy-repariert und freigegeben:

8 mm – oder dieser kleine Mastrutscher …

Wieviel Ärger so ein kleiner, gemeiner, gebrochener Mastrutscher verursachen kann. Wieviel Spaß ein Seglermesser machen kann, nur ein richtiges natürlich, eines mit Schäkelöffner und mit Marlspieker – und wofür man diese Zwei gut gebrauchen kann.

Sonntag, am Steg 13.00 Uhr : Also, um es vorweg zu nehmen, man erspart sich viel Ärger zwischen einem gebrochenen Mastrutscher und einem selbst, wenn man beim Segelmacher die richtige Größe nachkauft. Am Sonntag am Steg, wollte ich Segeln, nicht basteln. Ich hatte mein Leatherman (mit Millimetermaß) nicht mit, im Werkzeugkasten kein Zollstock. Den Schäkel selbst bekam ich nicht ab, ich konnte das Muster nicht mitnehmen. Also habe ich die Maße auf ein Stück Tape übertragen. Gute Idee, dachte ich, am Sonntag …

Montag am Steg, 18.00 Uhr: 28 Grad, warm, sonnig, sehr warm: Persenning runter, das gestern aufgetuchte Segel befreit, Nutöffnung geöffnet: Und der Schäkel, den mir die netten Segelmacher von North Sails gaben? Er wollte nicht in die Nut des Mastes, es fehlten nur 1-2 Millimeter. Letzte Saison hatte er doch auch gepasst. Ok, einschlagen, mit dem Hammer, fehlt ja nicht viel, drin ist schließlich drin! Was aber, wenn er drin ist, dann aber nicht mehr nach oben oder unten geht und möglicherweise auch nicht mehr rausgeht …… hmmmmmmmmm …… vielleicht doch nicht?

Verkeilt: der kleine Mastrutscher.

Dienstag Vormittag, North Sails: Die Segelmacher von North Sails waren genauso nett wie Montag Vormittag und genauso nett wie vergangenes Jahr um diese Zeit: Es gab noch einen, einen kleineren Mastrutscher, in Worten “einen”, in Zahlen “1”: North Sales hat einen ziemlich großen Tisch auf den viele, viele Segel passen. Und sie haben einen Schrank, mit Schubladen, mit vielen, vielen Schubladen. In der letzten fand er sich, der (noch) kleinere Mastrutscher. Und sie, die Segelmacher von North Sails, wussten auch, wie man den Plastikschäkel aus der Öse des Vorlieks öffnet …

Dienstag Abend, 18.00 Uhr Steg: Wenn du jetzt nicht passt, du Mastrutscher du, dann aber, ich tausch dich um, mindestens, kannst du drauf wetten: Persenning runter, das gestern und vorgestern aufgetuchte Groß vom Baum gelöst, Segel hochgezogen, Böen abgewartet, Wartungsöffnung geöffnet, und dann schlug sie, die Stunde meines Wichard-Segler-Messers …

Wie öffnet man einen jahrelang nicht mehr geöffneteten Kunststoff-Schäkel im Vorliek? – Ganz einfach: mit roher Gewalt, mit dem richtigen Hebel und mit einem Schäkelöffner. Man hebelt den Schäkel einfach auf, mit der flachen Seite des Schäkelöffners, nicht mal mit seinem Schlitz, zwischen Segel und Schäkel.

Also einfach ist nun auch übertrieben: Es hat schon sehr viel mit roher Gewalt zu tun, was mir nun nicht so liegt, ich habe Philosophie studiert, die Philosophie der Freude, die Epikureer und so, das gefiel mir sehr, allerdings nur im Nebenfach und ist auch schon lange her … Schäkelöffner und Kunststoffschäkel jedenfalls, zwei Dinge, die gut zusammen passen, wenn sie sich treffen, zwei Dinge die Freude machen.

Endlich: Passt der Mastrutscher? Yes, yes, yes, er passt, er geht in die Nut und er fällt nicht wieder raus. Nochmal, Yes! – Jetzt nur noch alles schließen, das Segel hochziehen, Persenning drauf und läuft. Oder? Läuft oder? Warum geht denn jetzt das Segel nicht hoch? Warum geht denn das Segel jetzt NICHT HOCH? Warum? …

Nun, ein gebrochener Mastrutscher besteht seiner Natur gemäß aus zwei Teilen: einem Teil am Schäkel – und einem Teil in der Mastnut. Und der hatte sich unter den nächsten Rutscher in der Mastnut verkeilt, blockiert diesen und alle weiteren unter ihm bis herunter zum Baum. Aber: Ich war schon zu weit gekommen …

Werkzeug …

Ich nahm das jetzt persönlich: Segelkiste, Werkzeugkasten, Schlitzschraubenzieher, Spitzzange und zusätzlich das Leatherman in Sichtweite als mentale Unterstützung. Zusätzlich: Wichard-Segelmesser mit Marlspieker. Ich will es kurz machen: der kleine Rest von diesem unleidlichen, liederlichen, kleinen, gebrochenen, verkeilten Mastrutscher in der Mastnut: Er gab auf, herausoperiert: Ergebnis: frei laufendes Groß!

Verzeiht, dass ich etwas abschweife: Was ich nur kurz sagen wollte: die N-Joy ist wieder freigegeben fürs Segeln jenseits der 3-Beaufort.

Wir wünschen viel Spaß und Ahoi,

Karsten Klosse

Vorbereitung: “Das ist der Weg”.

P.S.: Für den nächsten Fall dieser Art, liegt im Werkzeugkasten obenauf, ein Ersatzpaar von Schäkel und Rutscher. Wir wissen ja jetzt, wie es geht …

Für die Funktion und den Betrieb dieser WebSite sind Cookies erforderlich.  Mehr erfahren