Take Care: Alster-Klima und eine Alster für Alle

Liebe Mitseglerinnen und Mitsegler,

anbei zwei Hinweise in eigener Sache: ein Take Care zum Reffen und eines zur vollen Alster. Wo fang ich an?

Na, vielleicht bei der vollen Alster.

Das richtet sich vor allem an diejenigen von uns, die die “neuen” roten Bojen am Alstervorland noch nicht gesehen haben oder ihre Funktion noch nicht kennen.

Die roten Bojen: Wenn ich von voller Alster spreche, meine ich nicht die SUPs. Es gab Tage, da habe ich auf der Strecke zwischen Bobby Reich und etwas vor dem langen Zug bei 50 Wasserfahrzeugen aufgehört zu zählen, anyway, wir fahren darum herum – nein, ich meine die Ruderer.

Ja, die Alster gehört allen, den SUPs, den Seglern, den Tretbootfahrern, den Kanuten, den Schlauchbootfahrern, der Alstertouristiik und den Ruderern.

Diesen gehört sie allerdings seit kurzem etwas mehr: In einer gemeinsamen Initiative von Innen- und Umweltsenat zusammen mit der Wascherschutzpolizei unter dem Namen #einealsterfüralle hat sich die Hamburger Politik der voller werdenden Alster angenommen.

Ein Ergebnis davon ist, dass die Ruderer eine neue Bojenstrecke abgesteckt haben. Diese Bojen markieren aber nicht den für die Ruderer ausgewiesenen Bereich, sondern die Mitte des “Fahrwassers”, die Mitte von up & down. Soweit, so gut (Übrigens: weiß jemand, ob es dazu mal einen runden Tisch aller Beteiligten gegeben hat?).

Für uns ungut ist, dass die Bojen im Verhältnis zur bisherigen Nutzung – dem Alsterufer folgend – in einer konkaven Kreislinie deutlich weiter auf die Seemitte verlagert wurden: Insbesondere die Boje, zwischen Bobby Reich und dem Cliff, liegt deutlich weiter im See, man erkennt das auch daran, dass die Ruderer schon fast quer im See stehen, wenn Sie danach auf die Krugkoppelbrücke zuhalten: Sie haben den Bereich für Ihren Sport im Verhältnis zu ihren bisherigen, ufernahen Fahrten annähernd verdoppelt.

Zusammen mit den SUPs ist das eine sehr unschöne Problematik, weil es ausgerechnet die schmalste Alsterstelle betrifft und ein Aufkreuzen hier nun sehr viel Aufmerksamkeit erfordert, insbesonderere bei mehr Wind oder bei sehr wenig Wind. Deswegen dieser Hinweis: Die Ruderer fahren jetzt nicht mehr am Alsterufer, sie fahren jetzt auf der Mitte des Sees: Take Care of the Ruderers.

Wo höre ich auf? Richtig: bei den Böen

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Reffen? – Antwort: Wenn man das erste Mal daran denkt. Klar, weiß jeder, macht aber nicht jeder.

Mein Eindruck ist, dass die Zahl der Tage mit Böen und zwar – nicht-linear – zugenommen hat. Klar Böen gab es immer wenn in der Mundsburg jemand ein Fenster aufgemacht hat (haha…). Aber mein Eindruck ist: Früher trat das alle 2-3 Wochen auf, jetzt tritt es an 3-4 Tagen der Woche auf.

Deswegen mein (gutgemeinter) Tipp, ein Tipp den ich aus der Yacht mit euch teile:

Auf welche Windgeschwindigkeit wird gerefft? Antwort: Auf die Maximalgeschwindigkeit!

Ich nutze seit 2 Jahren Windy (vorher Windfinder). Die Vorhersagen sind extrem präzise. Wenn Windy 2 bft. vorhersagt, aber Böen von 4, trifft das in der Regel so ein. Sagt Windy voraus, dass der Wind abends zunimmt, nimmt er auch zu, vice versa genauso. In der vergangenen Woche hatte ich 2-3 bft. Grundwind vorhergesagt und auf dem Wasser auch vorgefunden und vorhergesagte Böen um 6, sie waren nicht nur vorhergesagt … sie waren auf dem Wasser … ich hätte reffen sollen!

Was heißt das?

Das Klima ändert sich, das Wetter auf der Alster auch: Wenn die App Böen vorhersagt, ist es wahrscheinlich, dass sie auch kommen. Deswegen: Refft auf die Max.-Geschwindigkeit, nicht auf den Durchschnittswind – auch wenn ihr früher gesagt hättet, ein Reff bei 3 bft., für was? – Deswegen, nur so als Tipp:Take care of the Böens.

Ahoi,

Karsten

P.S.: Wenn jemand Böentraining möchte, gerne melden.

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